Als ihr Mann Rüdiger sie verlässt, bricht für Roxanne eine Welt zusammen. In ihrem Schmerz ist sie nahezu handlungsunfähig und vernachlässigt sich und ihre 8-jährige Tochter Jennifer. Da holt ihr Vater, Alfred Konrads, sie zu sich nach Hause und versucht, sie wieder aufzubauen. Jennifer vermisst ihren Vater und leidet sehr unter den neuen Verhältnissen, die sie sich nicht erklären kann…
Aufatmend fuhr Olaf Bielert mit seinem Wagen vom Firmengelände. Es war siebzehn Uhr und endlich für diesen Tag Feierabend. Er hatte es sehr eilig, heimzufahren, da er seine kleine neunjährige Tochter dort um diese Zeit allein in der Wohnung wußte. Er nahm nicht an, daß seine Frau Petra bei Heike sein würde. Nach einer Fahrt von fünfzehn Minuten erreichte er das Sechsfamilienhaus in Lüneburg, in dem er mit Frau und Kind eine gemütlich eingerichtete Vierzimmerwohnung bewohnte. Es hätte alles so schön und wunderbar sein können, wenn nicht Petra vor einiger Zeit wieder in ihren alten Beruf zurückgegangen wäre. Obwohl er dagegen war, hatte er Petra keine Steine in den Weg legen wollen und war nach einigem Kampf einverstanden gewesen. Einverstanden auch aus dem Grund, weil Petra ihren Beruf nur halbtags ausüben wollte und Heike ja am Vormittag sowieso die Schule besuchte. Doch wie so vieles im Leben, hatte auch dieses sich schon sehr rasch verändert. Petra, als Einkäuferin in einem großen Modehaus tätig, war sehr ehrgeizig und plötzlich von dem Bestreben erfüllt, es noch weiter zu bringen. So war es schon seit einiger Zeit so weit gekommen, daß sie mehr Zeit für ihre Arbeit hatte als für ihn und Heike. Sein kleines Mädchen war oft allein, da er ja auch seinem Beruf nachgehen mußte. Nun aber lag vor ihm das Wochenende, an dem er sich wieder ganz seinem kleinen Liebling widmen konnte, und an dem vielleicht auch Petra wieder einmal mehr Zeit haben würde. All diese Gedanken gingen Olaf Bielert durch den Kopf, während er seinen Wagen in die Garage brachte und danach die Treppe hinauf zu seiner im obersten Stock liegenden Wohnung hinaufstieg. Kaum hatte Olaf die Wohnungstür aufgeschlossen, als ihm eine zierliche Mädchengestalt entgegenkam und sich in seine Arme warf. “Vati, Vati, ich habe schon so lange auf dich gewartet. Endlich bist du da. Ich freue mich ja so.” «Ich freue mich auch, mein Schatz. Jetzt habe ich wieder zwei Tage Zeit für dich.