Ist das gesund? Wenn es um Ernährung geht, ist diese Frage oft schwer zu beantworten. Schier undurchdringlich ist der Dschungel von widersprüchli-chen Empfehlungen und Warnungen. Und die Zahl der volkstümlichen Weisheiten ist so groß wie die Unsicherheit der Verbraucher.
Licht ins Dunkel bringen Udo Pollmer und Monika Niehaus mit ihrem Buch Wer gesund isst, stirbt früher (BLV Buchverlag). «Appetithappen, um den Wissenshunger zu stillen, und gepfefferte Antworten auf delikate Ernäh-rungsfragen», versprechen die beiden und räumen auf ebenso fundierte wie unterhaltsame Weise mit diversen Vorurteilen auf. Zum Beispiel damit, dass jeder Erwachsene drei Liter am Tag trinken sollte. Oder dass Fasten den Körper reinigt.
Alphabetisch geordnet sind die rund 300 Fragen von unterschiedlichster Tragweite. Manche stillen schlicht die Neugier: “Wie werden Bonbons herge-stellt?”, manche sind mit Ängsten verbunden: “Wie riskant ist Acrylamid?”. Manche betreffen Millionen — zum Beispiel Raucher und Schokoladen-Liebhaber — und andere nur Eingeweihte: “Was ist Quorn?”. Immer wieder-kehrende Themen betreffen das Abnehmen, Bio-Lebensmittel, künstliche Zusätze oder Genussmittel. Darum kommt auch diese Frage nicht von unge-fähr: «Wie viel Wahrheit verträgt ein Weinetikett?”
Udo Pollmer gilt als Deutschlands renommiertester Ernährungsspezialist und leitet das Europäische Institut für Lebensmittel— und Ernährungs-wissenschaften. Gemeinsam mit der Biologin und Journalistin Monika Nie-haus gelingt es ihm, das herauszuschälen, was wirk-lich wissenschaftlich erwiesen ist: Angabe der Quellen inklusive. Mit Z wie “Zweifel” endet das Buch, nämlich mit dem Hinweis ameri-kanischer Wissenschaftler, keiner Empfehlung zu folgen, wenn sie nicht wissenschaftlich fundiert ist.