Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt!
«Mizzi…!» Josefa Hallers Atem ging sehr schwer. Sie lag tief in Kissen gebettet in ihrem Bett und sah zu einem jungen Mädchen auf, das sich besorgt über sie beugte. «Was ist denn, Bäuerin?» fragte das junge Mädchen. “Wenn ich bald nimmer bin”, hauchte Josefa Haller, man konnte sie kaum verstehen, so leise redete sie, «dann… dann ist doch für dich gesorgt. Dir muß vor der Zukunft net bang sein. Ich hab' dir nämlich was hinterlassen, das…!» «Jetzt hörst auf zu reden”, erwiderte Mizzi, «das strengt dich nur an. Und Anstrengung, das weißt du doch selbst, hat der Doktor dir verboten.” Da huschte ein Lächeln um die welken Lippen Josefas und sie legte eine Hand auf Mizzis Hand, die auf der Bettkante saß und Josefa mit einem feuchten Tuch den Schweiß von der Stirn wischte. “Kind”, seufzte Josefa, ihre Stimme klang ein klein wenig kräftiger als vorher, «daß du damals auf den Hof gekommen bist, war das Beste, was mir im ganzen Leben passiert ist.” «Du sollst doch net soviel reden, Bäuerin”, erwiderte Mizzi, der man ansah, wie besorgt sie um die Josefa war. “Es ist eh gleich”, erwiderte die schwer atmend, «ob ich red' oder net, es ändert sich nix mehr an meinem Zustand.” Mizzis Augen schimmerten plötzlich feucht, dann rann eine Träne über ihr hübsches Gesicht.