Gespräche mit Jugendlichen sind herausfordernd. Insbesondere beklagen Mitarbeiter:innen von Beratungsstellen, dass Jugendliche schwerer für ihre Angebote zu interessieren sind als Kinder. Nach einer Einführung in die psychische Entwicklung von Jugendlichen, bei denen ein Elternteil gestorben ist, geben die Autorinnen Einblicke in deren Erleben. Basierend auf Interviews wird bei dem vorgestellten innovativen Ansatz der Gesprächsanalyse der Fokus darauf gerichtet, wie miteinander gesprochen wird, nicht wie bei inhaltsanalytischen oder biografischen Ansätzen, die sich mit dem Was von Gesprächen befassen. Die Psychotherapeutin Miriam Haagen und die Linguistin Heike Knerich schulen anhand von beispielhaften wortgetreuen Äußerungen trauernder Jugendlicher das Beobachten von interaktiver Gesprächsstrukturierung und leiten daraus Anregungen für die beraterische Praxis ab. Es wird deutlich, wie gewinnbringend dieses Vorgehen für die Begleitungsarbeit mit Jugendlichen ist.