Rudolf Heß
Gefangener Nr. 7
Am 10. Mai 1941 flog Rudolf Heß allein nach Schottland, um Friedensverhandlungen
mit den Briten aufzunehmen. Er wurde gefangen genommen und bis zu seinem
angeblichen Selbstmord am 17. August 1987 inhaftiert.
20 Jahre später bricht der tunesische Krankenpfleger von Heß erstmals sein
Schweigen: Auf Bitten von Heß hatte Abdallah Melaouhi damals zahlreiche Kassiber
aus dem Spandauer Gefängnis geschmuggelt. Nach der von Michael Gorbatschow für
Weihnachten 1987 angekündigten Freilassung wollte Heß über seinen Englandflug
reden. Doch dazu kam es nicht mehr. Was am Tag seines Todes wirklich geschah,
rekonstruieren der ehemalige US-amerikanische Gefängnisdirektor Eugene K. Bird,
Heß' Krankenpfleger Melaouhi und der Münchener Gerichtsmediziner Prof. Wolfgang
Spann.
Erstmals zitiert wird ein Dokument eines Mitarbeiters von NSDAP-Auslandschef
Ernst Bohle, der einen Tag vor Heß' Englandflug bei Hitler war und dort in einer
Lagebesprechung über den geplanten Flug und die Sprachregelungen im Falle eines
Erfolgs, aber auch im Falle eines Scheiterns instruiert wurde. Ist das der seit über 60
Jahren gesuchte Nachweis, dass Heß mit Wissen und im Auftrag Hitlers nach England
flog?