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Leni Behrendt

Leni Behrendt Classic 72 – Liebesroman

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Leni Behrendt nimmt längst den Rang eines Klassikers der Gegenwart ein. Mit großem Einfühlungsvermögen charakterisiert sie Land und Leute. Über allem steht die Liebe. Leni Behrendt entwickelt Frauenschicksale, wie sie eindrucksvoller nicht gestaltet werden können.

Herr Schmehlich, der Besitzer des vielbesuchten Nervensanatoriums Seelenruh, saß gedankenverloren in einem tiefen Sessel seines Arbeitszimmers. Er zog an einer dicken Zigarre und rauchte wie ein Schlot. Sein Verdienst war es nicht, daß sein Sanatorium so gut besucht wurde; man hätte sich auch einen Menschen wie ihn schwer als Seelenarzt vorstellen können. Daß er keine Schönheit war, dafür konnte er schließlich nichts. Aber auch sein ganzes Wesen war nicht sehr sympathisch. Hätte er nicht als Leiter des Sanatoriums den tüchtigen, allezeit vergnügten Doktor Meder gehabt, so wäre es um sein Unternehmen nicht so gut bestellt gewesen. Herr Schmehlich kam nur einmal in der Woche nach Seelenruh, um sich darin umzusehen. Er hatte noch weitere Unternehmungen, war ein gewiegter Geschäftsmann, der es zu großem Reichtum gebracht hatte. Heute war er auf einen Brief Doktor Meders hin hergekommen. Und was er vorhatte, das mußte ernstlich und reiflich erwogen werden. Endlich schien er zu einem Entschluß gekommen zu sein, denn er richtete sich im Sessel auf und rief den Diener herbei. «Sagen Sie Fräulein Rainer, ich ließe sie zu einer Unterredung hierher bitten.» Gleich darauf stand die gewünschte Dame vor Herrn Schmehlich. Ein wohlgefälliges Lächeln huschte über sein rotes Gesicht, in seinen verschwommenen Äuglein zuckte es begehrlich auf. So ein wunderschönes Geschöpf bekam er aber auch nicht alle Tage zu sehen! Der begehrliche Herr mußte wieder einmal feststellen, daß das Mädchen von einer bestrickenden Süße war, die selbst auf kühle, sachliche Menschen verwirrend wirken mußte. Die lässige Haltung des biegsamen, gepflegten Körpers, das stolzgetragene Köpfchen, um das sich wunderbares Blondhaar bauschte und wellte. Und dann die Augen –, diese rätselhaften Märchenaugen von weichem, dunklem Grau! Dunkel umsäumten sie lange seidige Wimpern. Doch nicht immer waren diese Augen so weich.
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214 trycksidor
Upphovsrättsinnehavare
Bookwire
Ursprunglig publicering
2023
Utgivningsår
2023
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